Richard Kothmaier zur Geschichte

Richard Kothmaier zur Geschichte

der Verwaltungsgmeinschaft, und einem Apell zur Gesprächskultur im Mondseeland...

Marktgemeinde Mondsee mit der 120-jährigen Dreier-Verwaltungsgemeinschaft


Im Jahr 2009 wurde vom Gemeinderat der Marktgemeinde Mondsee unter Vorsitz von Bürgermeister DI Otto Mierl der Beschluss für eine gemeinsame Viererverwaltungsgemeinschaft gefasst. In der folgenden Legislaturperiode wurde vom Gemeinderat der Marktgemeinde unter Bürgermeister Karl Feurhuber die bereits gefasste Zustimmung zur Zusammenarbeit mit den Landgemeinden nochmals bekräftigt. Die drei Landgemeinden fassten kurz darauf ebenso die Beschlüsse für eine Verwaltungsreform.

Daraus resultierend wurde Herr Mag. Andreaus von der Fa. Gem-dat GmbH.& .KG durch die Landesregierung beauftragt, den Status quo der vier Gemeinden zu erheben - in Hinsicht der Administration und Effizienz. Schon am Beginn der Befragung durch den Gutachter wurden die Beamten der Verwaltungsbehörden gebeten, keine Ergebnisse und Information über den Gesprächsverlauf weiter zu geben, auch nicht an die jeweiligen Bürgermeister. Eine offene Diskussion und keine Geheimniskrämerei von einem Verhandlungsprofi könnte man sich schon erwarten. Das Resultat des Gutachtens von Hr. Dr. Andreaus hinsichtlich der Effizienz einer Verwaltungsgemeinschaft war äußerst dürftig und hätte keinen großen Vorteil bzw. kein großes Einsparungspotenzial für die vier Gemeinden ergeben.

In der weiteren Folge wurden Forderungen der Landgemeinden gestellt, dass die derzeitige und künftige Verwaltung samt den Bürgermeisterzimmern im Marktgemeindehaus untergebracht werden müsse. Warum eine Kostenschätzung der beiden Amtshäuser ebenfalls von den drei Gemeinden gefordert wurde und auch durch einen Gutachter des Landes ausgeführt worden ist, dies wäre heute noch zu hinterfragen.

Des guten Willens und der guten Kooperation zwischen den vier Gemeinden wegen wurde eine Planung zur Unterbringung für alle Mondseelandgemeinden im Gebäude der Marktgemeinde durchgeführt. Trotz mehrerer Zu-, Um- und Anbauten im denkmalgeschützten Marktgemeindeamt wurde keine zufriedenstellende, zukunftsorientierte und moderne Raumgestaltung für ein multifunktionales Gebäude gefunden. Das Ergebnis war, dass eine vernünftige Raumausnutzung nur mit der Kombination der beiden Gemeindehäuser möglich sei. Dies wurde jedoch durch die Landgemeinden kategorisch abgelehnt und es wurden keine weiteren Überlegungen mehr angestellt.

Nach einem Schreiben der Landgemeinden an die Marktgemeinde mit dem Inhalt, dass die Landeszuschüsse an die Verwaltungsgemeinschaft für den Umbau eine Mietvorauszahlung von ca. 28 Jahren bedeuten würde, ist die Marktgemeinde zu der Ansicht gelangt, dass ein Unwillen der Landgemeinden zur Schaffung einer Viererverwaltung vorhanden ist. Der Gemeinderat der Marktgemeinde Mondsee hat 2014 den Beschluss gefasst, die ursprünglich geplante Verwaltungskooperation wieder aufzuheben und mit einer Planung zum behindertengerechten Umbau des Amtshauses zu beginnen. Unsere Planung ist seit 2015 abgeschlossen und die Marktgemeinde Mondsee wartet nur auf die Zustimmung der Landesregierung Oberösterreich - Kostendämpfungsverfahren.

In der Zwischenzeit hat sich der Verein „Pro Mondseeland“ gegründet, mit dem Zweck einer Fusion der vier Mondseelandgemeinden, einer entsprechenden Information der Bevölkerung und dem Angebot zur Mithilfe bei den Vorbereitungsarbeiten zur Gemeindevereinigung.

Der vorgetragene Wunsch der drei Landgemeinden an die Marktgemeinde zum Grunderwerb am Wredeplatz für den Amtshausanbau wurde nicht aus Jux und Tollerei abgelehnt, sondern darum, dass ein solcher Anbau an ein unter Denkmalschutz gestelltes Objekt das Ortsbild von Mondsee stören würde.

Es wäre sicherlich möglich, bei beiderseitigen Willen, die beiden Gebäude so zu verbinden dass alle administrativen Aufgaben beider Gemeinden möglich sind. Zurzeit wird auch ein gemeinsames Standes-, Melde- und Fundamt für alle Gemeinden betrieben, es funktioniert seit Jahren hervorragend. Gemeinschaftlich wären auch ein Sitzungssaal, eine Buchhaltung, ein Bauamt und eine Bürgerservicestelle für alle vier Gemeinden in zwei Gebäuden vorstellbar. Im Zeitalter der Digitalisierung schaffen Datenverbindungen eine schnelle Kommunikation zwischen den beiden Amtshäusern. Beim Marktplatzumbau vor 10 Jahren wurden sogar Leerrohre für eine Rohrpostanlage und Datenleerrohre mitverlegt und sind jederzeit nutzbar.

Es sollte im Sinne der Bevölkerung des Mondseelandes reiflich überlegt werden, ob eine Verlegung des Landgemeindeamtes außerhalb von Mondsee sinnvoll ist.

Geschätzte Bürgermeister des Mondseelandes, bitte besinnen Sie sich, ob eine derartige Zerschlagung von „Gewachsenem“ im Sinne der Einwohner ist und pflegen Sie wieder die gemeinsame Gesprächskultur, sie hat auch ungefähr 120 Jahre seit Gründung der Verwaltungsgemeinschaft gehalten.

P.S. Die Unsitte, dass fast jeder Kommentar anonym verfasst wird, ist traurig, denn Jeder, der einen berechtigten Einwand hat, kann mit offenem Visier kämpfen. Anschuldigungen und Diffamierungen von Personen mit lächerlichen Anonymus-Namen sollten unterbleiben und zeigt die (Un-)Reife der Schreiber. Mein Ersuchen richtet sich auch die Redaktion von ML24, solche anonymen Kommentare nicht ins Netz zu stellen, und ich hoffe die Redaktion sieht die anonymen Beiträge nicht als Quotenbringer. – Danke.

Bmst. Ing. Richard Kothmaier

Veröffentlicht am 22.03.2017