Initiator und „Vater“ der Sporthauptschule Mondsee

Eine Erinnerung an Alois Starlinger. Schulgeschichten Teil 3

MONDSEE. Alois Starlinger hat in Mondsee Spuren hinterlassen. Als Gründungsmitglied der Union Mondsee, als Initiator der Landesmusikschule, als Leiter des Sängerbundes, vor allem aber als „Vater“ der Sporthauptschule (heute Sport-Mittelschule).

Er hatte zwei Seiten. Die des guten Pädagogen, später des umsichtigen Schulleiters einerseits, aber auch die des bisweilen unnachgiebigen I-Tüpferlreiters. 1933 wurde Alois Starlinger in Wolfsegg geboren. Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Auch wenn er später als junger Lehrer eine durchaus konsequent-harte Pädagogik vertrat, waren seine fachlichen Kompetenzen in Mathematik, Musikerziehung und im Sportunterricht entsprechend hoch. Mit seiner Familie bewohnte er eine Eigentumswohnung in der Lindenthalerstraße. Später errichtete er in der Krankenhausstraße ein Eigenheim. Dieses befand sich in Rufweite zur neu errichteten Sporthauptschule. Seine Lehrer tauften sein Haus „Kaiservilla“, wohl nicht ganz ohne Hintergründigkeit.

Sporthauptschule als Lebenstraum.
Starlinger bemühte sich jahrelang um einen Schulneubau und gleichzeitig um einen Schwerpunkt für Sport. Beides verlangte ihm viel ab, aber letztlich wurde die Schule errichtet und 1989 offiziell eröffnet. Sein Anteil an der Realisierung war groß und muss heute noch mit Dankbarkeit kommentiert werden. Dass die Schule von Beginn an räumlich äußerst knapp bemessen war und bei den ersten schulorganisatorischen Änderungen zu klein werden würde, war zwar klar, aber Starlinger hatte keine andere Möglichkeit, als dem damaligen Raumkonzept des Landes(!) zuzustimmen. Man baute eben nicht für die Zukunft, sondern nach dem aktuellen Raumbedarf.

Neben der Musik war Starlinger auch seine Union Mondsee ein besonderes Anliegen. Er hatte verschiedene Funktionen bekleidet, vom Spieler über den Trainer der Kampfmannschaft bis hin zum Obmann. Dass die Union heute in der obersten Spielklasse Oberösterreichs agiert, würde ihn sicher freuen, könnte er es noch erleben.
Der Autor dieser Zeilen war übrigens elf Jahre unter Alois Starlinger als Lehrer tätig, ehe er 1992 für die nächsten knapp sieben Jahre in den Landesschulrat nach Linz geholt wurde. 1995 ging Alois Starlinger in Pension. 12 Jahre Pension waren ihm noch vergönnt, am 20.4. 2007 ist er verstorben. Viel zu früh. Das muss man sagen, auch deshalb, weil er sicherlich auch im Ruhestand noch Einiges bewirken hätte können.

Norbert Blaichinger

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Veröffentlicht am 14.09.2020