St. Lorenz: Über Sinn und Zweck von Gutachten

Liebe Mitglieder des Gemeinderates, sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Andreas!

Bei der kommenden Gemeinderatssitzung am Donnerstag, den 12. Dezember in St.Lorenz wird es zu Beschlussfassungen über das örtliche Entwicklungskonzept (ÖEK) seitens des Gemeinderates kommen.

Als betroffene Anrainer der umzuwidmenden „Wistaudergründe“ in Schwarzindien möchte ich nach zwei Jahren der Diskussion hiermit auch öffentlich kundtun, dass die bisher vorgesehene Zufahrt zu den Grundstücken beim Trafohaus die Benützung von Privatgrund unserer WEG (Wohnungseigentümergemeinschaft) Schwarzindien 52-62 benötigen würde und deshalb die Zustimmung der gesamten WEG bedürfte.

Das - der Gemeinde St.Lorenz vorliegende Gutachten - von Prof. Kleiner sollte diese Problematik hinreichend zum Ausdruck bringen. Keiner der betroffenen Grundbesitzer der „Wistaudergründe“ und auch nicht ein im Hintergrund genannter Investor haben bisher mit uns diesbezüglich den Kontakt gesucht. Zudem haben wir uns bislang vergeblich bemüht, eine konstruktive Gesprächsbasis mit den einzelnen Besitzern bezüglich der möglichen Zufahrt, einer geregelten Bebauung und Zustimmung zu einem hier gesetzlich verpflichtenden Bebauungsplan im Falle einer Umwidmung zu finden.
(Rechtsgrundlage vgl. Schreiben RA Haslinger / Nagele an den Gemeinderat)

Die Mehrheit der WEG ist unter diesen ungeregelten Umständen nicht bereit, Privateigentum laut aktuellem Grundbuchsauszug, als Privatzufahrt für Dritte zur Verfügung zu stellen. Die Aufnahme der Wistaudergründe in das ÖEK wird deshalb von uns Anrainern bis auf Weiteres klar abgelehnt.

Eine Nichtbeachtung dieser Situation würde Deiner Verpflichtung, Andreas, als Bürgermeister klar widersprechen.

Wir möchten deshalb jedes einzelne stimmberechtigte Gemeinderatsmitglied höflichst darum bitten, sich vor einer allfälligen diesbezüglichen Beschlussfassung des ÖEK das Gutachten von Prof. Kleiner anzusehen und bei einer Abstimmungsentscheidung persönlich zu berücksichtigen, ohne blind einem voraussichtlichen ÖVP - Fraktionszwang zu folgen.

??? Wozu geben wir Gutachten in Auftrag oder fordern sie ein, wenn wir sie so häufig missachten, weil wir von der ÖVP in Lorenz so oft glauben, es besser zu wissen???

Die Beachtung des geologischen Baugrundgutachtens von Dr. Feitzinger bezüglich des Neubaues Kindergarten St. Lorenz von 2013 hätte massive Folgeschäden für Anrainer verhindern können.

Die Beachtung des Privatgutachtens über den nun tatsächlich drohenden Erstickungstod unserer alten Lorenzer Linde durch Aufbringen des Aushubmaterials unseres Vereinsheimes hätte damals verhindert, dieses „Wahrzeichen“ umzubringen.

Eine Beachtung des nun vorliegenden Gutachtens von Prof. Kleiner hinsichtlich möglicher Zufahrt zu den „Wistaudergründen“ durch den Gemeinderat sollte voraussichtlich massive Folgeschäden für unsere WEG verhindern.

Ich plädiere deshalb für eine Änderung unseres bisher angestammten Abstimmungsverhaltens, einer wirklichen Form eines „Miteinanders“ mit einem respektvollem Umgang mit dem Gegenüber, auch seitens unserer ÖVP.

Mit besten Wünschen für eine friedliche Weihnachtszeit!

Peter // Dr. Peter Stöger / WEG Schwarzindien 54-62