Unseren Kindern Schulweg schenken

Unseren Kindern Schulweg schenken

Mit diesen Worten warb kürzlich eine Schuldirektorin für das „Zu-Fuß-in-die-Schule-Gehen“ unserer Kinder.

Was früher selbstverständlich für die Generation heutiger Eltern war, ist heute aus Gründen der Sicherheit, aber leider auch der Bequemlichkeit, immer mehr zur Ausnahme geworden. Mittlerweile sind sich Experten einig, dass Kinder, die zu Fuß gehen, ruhiger und konzentrierter in die Schule kommen. Selbständigkeit und soziales Miteinander werden gefördert.

In St. Lorenz ist dieses Thema erst so richtig ins Rollen geraten, als sich herausstellte, dass für Kinder die weniger als 2 km von einer öffentlichen Haltestelle oder der Schule entfernt wohnen, das Land nicht mehr die Kosten für den Gelegenheitsverkehr (in unserem Fall das Busunternehmen Feichtinger) übernimmt. Im Moment wurde eine Übergangslösung gefunden, aber es ist noch nicht klar, wie lange sich diese realisieren und vor allem finanzieren lässt.

Aus diesem Grund, aber auch deshalb, weil vor der Volksschule TILO und vor den Mondseeer Schulen allgemein, sehr häufig ein großes Verkehrsaufkommen herrscht, das zu Fuß gehende Kinder gefährdet, ist es an der Zeit, dieses Problem grundlegend zu überdenken.

Deshalb haben sich in den Gemeinden St.Lorenz/Tiefgraben und in Mondsee Arbeitsgruppen (mit Vertretern der Schule, der Eltern, der Gemeinde und des Landes) gefunden, die in nächster Zeit verschieden Fußwege zu den Schulen bzw. zu den Bushaltestellen abgehen, auf Gefahrenstellen hin überprüfen und dokumentieren.

elternhaltestellenAußerdem wird geplant „Elternhaltestellen“ einzurichten, wo Kinder sicher aus dem Elternauto aussteigen und ein letztes Stück zu Fuß zur Schule gehen können. Das wäre eine Alternative für Kinder, die definitiv zu weit von der Schule wegwohnen.
Dieses Konzept verlangt uns als Eltern ein Umdenken ab, das im ersten Augenblick vielleicht schwer fällt und einer Umorganisation der morgendlichen familiären Routine bedarf. Aber auf lange Sicht werden wir und unsere Kinder diese Möglichkeit vielleicht tatsächlich als Geschenk betrachten.

©Beatrice Prost, St. Lorenz

Veröffentlicht am 13.05.2019