„Die Flüchtlinge“ im Mondseeland

„Die Flüchtlinge“ im Mondseeland

Der folgende Bericht stammt aus dem Nachrichtenblatt der Marktgemeinde Mondsee (Ausgabe 2/ März 2023)

Liebe Bürgerinnen und Bürger, wir möchten Sie gerne kurz über die geflüchteten Menschen im Mondseeland informieren! Hier unterscheiden wir vier verschiedene Gruppen:

1) Ca. 25 (hauptsächlich syrische) Asylwerber, die im „Schnitzelwirt“ in Zell am Moos untergebracht sind,
2) Ca. 50 – 60 (geschätzt) Ukrainerinnen und Ukrainer, die privat untergebracht sind. 

3) Asylberechtigte Personen, die schon länger bei uns sind und sich gut integriert haben (z. B. Afghanen, Syrer, Nigerianer). Bei der vierten und letzten Gruppe handelt es sich um ca. 150 erwachsene, männliche Asylwerber (18 – 60 Jahre) aus Somalia, Syrien, Afghanistan, Libanon, Sudan, ...). Diese Gruppe ist beim Technopark untergebracht, wo sich das Flüchtlingscamp der staatlichen Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) befindet.

Bürgermeister Josef Wendtner und Pastoralassistentin Mag. Dagmar Pfannhofer haben im Dezember letzten Jahres dieses Camp besucht und konnten sich dabei einen Überblick über die derzeitige Situation verschaffen. Im Zuge dessen wurde ein ausführliches Gespräch mit der damaligen Leiterin geführt.

Das Camp besteht aus mehreren aneinandergereihten Containern, die mit überdachten Gängen verbunden sind. In diesen befinden sich Zimmer (jeweils für 2 bis 4 Personen in Stockbetten), Sanitärbereich, Lebensmittellager und Essraum, Freizeitraum, Infopoint und Büros für die Mitarbeiter.

Wie lange die Flüchtlinge in diesen Container-Park wohnen müssen, ist davon abhängig, wann sie in ein Quartier der Landesversorgung (wie z. B. Schnitzelwirt) übernommen werden können. Die Verweildauer beträgt im Moment einige Wochen bis Monate. Wer wann in ein festes Quartier wechseln darf, wird von einer zentralen Stelle aus geregelt.

Die BBU hat die Aufgabe die Flüchtlinge unterzubringen und für den täglichen, notwendigen Bedarf sowie auch für eine eventuelle soziale/medizinische und psychologische Betreuung zu sorgen. In diesem besagten Camp gibt es glücklicherweise ein Team aus kompetenten und engagierten Menschen, die im Rahmen der Vorgaben die übertragenen Aufgaben erledigen. Dies ist auch ein entscheidender Faktor, warum es in Mondsee in der letzten Zeit keine nennenswerten Probleme mit den hier untergebrachten Flüchtlingen gegeben hat, wie das sowohl die Leiterin, Bürgermeister Wendtner, als auch die örtliche Polizeistelle berichteten.

Da die Kapazitäten der Angestellten jedoch begrenzt sind, ist es ein Anliegen, vermehrt auch mit (ehrenamtlichen) Menschen und Gruppen vor Ort zusammenzuarbeiten. Das geschah zum Beispiel bereits im Jänner 2023, als von ehrenamtlichen Rot-Kreuz-Mitarbeitern Winterbekleidung für geflüchtete Kinder, die in der mitbetreuten Zweigstelle Strobl/St. Wolfgang leben, gesammelt wurde. Auch wurde bereits Deutsch- und Werteunterricht gegeben und so die zum Teil längere Verweildauer schon für die Integration genutzt. Wichtig ist, dass jegliches Engagement gut abgesprochen und koordiniert wird. Für interessierte Personen steht daher als zentrale Anlaufstelle Pastoralassistentin Dagmar Pfannhofer gerne zur Verfügung.

Zum Abschluss möchten wir Ihnen noch ein paar Informationen zu den anderen Flüchtlingsgruppen mitteilen: Für die ukrainischen Flüchtlinge gibt es in Mondsee Deutschkurse. Diese werden zwar vom österreichischen Integrationsfonds gefördert und von der Volkshochschule Vöcklabruck zur Verfügung gestellt, jedoch muss es von einer Kontaktperson vor Ort organisiert werden. Die Vorgangsweise ist zwar sehr komplex, allerdings konnte durch die Pfarre Mondsee, nach fast drei Monaten Vorbereitungszeit, im Dezember mit zwei Kursen begonnen werden. Diese finden zweimal pro Woche im Jungscharraum der Pfarre bzw. in der Mittelschule Mondsee statt.

Bezüglich der syrischen Flüchtlinge, die in Zell am Moos untergebracht sind, engagiert sich vor allem die Initiative „Mondseeland hilft“. Wir möchten uns bei allen, die sich auf vielfältige Weise für geflüchtete Menschen mit oft unvorstellbar schweren Schicksalen einsetzen, recht herzlich bedanken.

Weitere Informationen zum Thema Flucht & Asyl: www.asyl.at/de/info/infoblaetter und www.mondseeland-hilft.org

Veröffentlicht am 23.05.2023