
Mehr Kunden im Sozialmarkt Mondseeland
„Die Kunden werden mehr, der Warenkorb wird kleiner, weil die Menschen nicht mehr so viel Geld zum Spenden haben“, bilanziert die Obfrau des Vereins Sozialmarkt Mondseeland, Karin Putz, das heurige Jahr.
In den so genannten Warenkorb, der bei verschiedenen Nahversorgern und Einkaufsmärkten bei der Kasse steht, geben die Einkäufer Waren, die sie an der Kasse bezahlen und dann dem Sozialmarkt spenden. Bislang war dieser Korb immer gut gefüllt, jetzt, da das Geld bei vielen Menschen knapper wird, werden die Spenden weniger. Aus diesem Grund hat ein Großmarkt mit zwei Standorten im Mondseeland unter dem Titel „Gemeinsam spenden und Gutes tun“ eine Aktion initiiert, die den Menschen das Geben wieder näherbringen soll. Zwischen 28.11. und 10.12. werden ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialmarktes vor den Märkten Flyer mit entsprechenden Botschaften verteilen.
30 Prozent mehr Kunden.
Die Armut breitet sich aus. Auch im Mondseeland. Nicht nur bei den so genannten Einheimischen, auch bei Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan oder der Ukraine. Rund 180 Personen dürfen hier den Richtlinien entsprechend einkaufen, „aber der Anstieg ist hauptsächlich auf die geflüchteten Menschen aus der Ukraine zurückzuführen“, sagt Karin Putz. Zwar verfügt der Sozialmarkt über ein tolles Team an Ehrenamtlichen (hauptsächlich Senioren!) für den Verkauf und das Abholen der Waren von den Märkten, aber die finanziellen Mittel sind knapp. Erst kürzlich musste ein neuer Gefrierschrank um 7.000 Euro angekauft werden. Auch das Auto, mit dem die Waren herbeigeschafft werden, ist schon in die Jahre gekommen. Und schließlich müssen auch ständig Waren zugekauft werden, und die Bedürfnisse der einzelnen Kundengruppen sind recht unterschiedlich. Lobend zu erwähnen sind die vielen Firmenspenden aus dem Mondseeland und die Unterstützung durch die Mondseeland-Gemeinden. „Bei den Privatspenden hoffen wir auf Weihnachten“, sagt Obfrau Putz.
Norbert Blaichinger