Psychosoziale Beratung als Problemlöser

Die psychosoziale Beratung, auch Lebens- und Sozialberatung genannt, ist neben der Medizin, Psychologie und Psychotherapie die vierte Säule der Gesundheitsversorgung. Die Ausbildung für diesen Beruf dauert mindestens drei Jahre und umfasst einen großen Theorieblock und viel Praxiserfahrung. Nach erfolgreichem Abschluss kann der Gewerbeschein gelöst werden. Somit handelt es sich um einen reglementierten und geschützten Arbeitsbereich. Diese hohen Anforderungen und strengen Zugangsrichtlinien bringen vor allem eines: top ausgebildete Berater, die mit viel Empathie und fachlichem Know-how bei Problemlösungen unterstützen.

Doch warum suchen Menschen eine Beratung auf? Es gibt eine Vielzahl von Gründen:

Beziehungsprobleme: Beim Wort Beziehung denken wir oft zuerst an Partnerschaft. Denn wenn es in der Paarbeziehung zu kriseln beginnt, kann eine Beratung sehr hilfreich sein. Nach vielen Ehejahren kann es zu Langeweile, Fremdgehen oder einem Gefühl der Entfremdung kommen. Ebenso können aber Probleme im sozialen Umfeld, in der Herkunftsfamilie und/oder im Umgang mit den eigenen Kindern auftreten. Beispiele hierfür wären: Erbschaftsstreitigkeiten, unterschiedliche Lebensansichten oder Kränkungen, die zu wiederkehrenden Konflikten führen. In einer Beratung kann es darum gehen, gute Lösungsstrategien für den Umgang mit dem sozialen Umfeld zu entwickeln.

Krisenbewältigung: In unserem Leben gibt es immer wieder unerwartete Situationen, die das sorgenfreie Weiterleben erschweren und zu persönlichen Krisen führen können: gesundheitliche Probleme der eigenen Person oder von nahen Angehörigen, eine unvorhergesehene Kündigung, große finanzielle Belastungen oder Schicksalsschläge wie der Tod eines geliebten Menschen. Eine Krise beinhaltet verschiedene Anteile: Einer davon ist die „drohende Vernichtung“, ein anderer die Chance auf Wachstum. Je nachdem, wie gut die Krise bewältigt wird, kann die Zukunft in eine dieser beiden Richtungen führen. In der Beratung geht es zuerst darum, wieder stabil zu werden. Danach werden Möglichkeiten erarbeitet, wie man der Krise begegnen und sie zu einem Teil der eigenen Geschichte machen kann.

Probleme am Arbeitsplatz: Mobbing stellt eine Form langanhaltender psychischer Gewalt dar, die zu ertragen langfristig unmöglich ist. In einer Beratung kann es darum gehen, wieder Handlungskompetenzen zu erlangen. Weitere problematische Bereiche, die zu Frustration führen können, sind: Bossing, Langeweile, Überforderung, Unterbezahlung oder fehlende Aufstiegschancen. Gemeinsam mit einer Beraterin wird zunächst erkundet, wie das Problem entstanden ist, um dann einen Lösungsansatz zu entwickeln.

Entscheidungsfindung: Manchmal stehen Menschen vor großen Entscheidungen und empfinden es als sehr schwierig, die für sie beste Variante zu erkennen und zu wählen. Im Beratungsprozess geht die Beraterin auf die individuelle Lebenssituation ein und unterstützt mit verschiedenen Methoden bei der Lösungsfindung.

Persönliche Entwicklung: Beratung bietet auch eine Gelegenheit zum Wachstum und zur persönlichen Entwicklung. Sie hilft dabei, Stärken und Schwächen zu erkennen und besser zu verstehen. Zudem ermöglicht sie es, Strategien zur Verbesserung der eigenen Persönlichkeit zu entwickeln.

Stressbewältigung: Stress ist ein nahezu unausweichlicher Begleiter unseres modernen Lebensstils. Durch Beratung können Menschen effektive Werkzeuge und Techniken zur Bewältigung von Stress erlernen.

Im Grunde genommen sind all jene Personen gut in einer Beratung aufgehoben, die ein Problem haben, das nicht als krankheitswertig gilt. Jeder Mensch, der das Gefühl hat, mit dem Leben überfordert zu sein, sollte in Erwägung ziehen, sich Hilfe zu holen. Denn Hilfe zu suchen ist keine Schwäche, sondern vielmehr ein Zeichen von Selbstbewusstsein und großer Stärke.

Dafür ausgebildete und kompetente Ansprechpartner finden Sie im OJAS Therapie- und Seminarzentrum in Zell am Moos. Neben der Einzelberatung gibt es dort auch die Möglichkeit an Gruppenberatungen teilzunehmen.

Hier findet ihr alle bisherigen Beiträge von Petra Freysoldt und OJAS.

Quelle: Petra Freysoldt / OJAS