
Für ein GEMEINSAMES Mondseeland
Der Verein PRO-Mondseeland setzt sich seit seiner Gründung vor über 10 Jahren für eine fusionierte Zukunft der Region ein.
In letzter Zeit rückt das Thema der Gemeindefusion in den Medien wieder mehr in den Fokus der Berichterstattung. Einer der Gründe dafür ist wohl das immer knapper werdende Geld der öffentlichen Hand – das Gemeinden zunehmend zum Sparen und dem Einstellen so mancher Projekte zwingt.
Und auch in der regionalen Politik entbrennt gerade wieder die Idee der „Zusammenlegung“ – von den einen forciert, von den anderen blockiert.
Ein überparteilicher Verein, der sich schon länger für die Vision einer fusionierten Großgemeinde, ja vielleicht sogar für eine Stadt Mondsee – im Sinne des großen Denkens, begeisterte, ist PRO-Mondseeland. Ja, der Name ist Programm. Der Verein wurde bereits am 14. 03. 2014 gegründet, besteht also bereits seit mehr als 10 Jahren. Gründungszweck des Vereines war und ist es über Vorteile einer möglichen Fusion zu informieren. Gleich zum Auftakt, im März 2014, fand ein mehr als gut besuchter erster Info-Abend statt, bei dem das Thema kontrovers diskutiert wurde.
Alle Fragen und Wortmeldungen findet ihr auf PRO-Mondseeland.at im Archiv (Filmbeiträge) / Hier geht's zum gesamten Vortrag.
Dieser Abend hat die Gemeinde Innerschwand am Mondsee wohl dazu veranlasst, möglichst schnell die eigenen Bürger mit einer, na sagen wir – leicht suggestiven Frage-Formulierung zur „Volksabstimmung“ zu bitten. Am 23. 03. 2014 beantworteten 85 % der befragten Innerschwander (die Beteiligung lag bei 70 %) die Frage: „Soll Innerschwand eine eigenständige Gemeinde bleiben?“ - mit einem Ja. Information über Vor- und Nachteile erfolgten dabei nicht. Und wer würde schon Nein – zur Selbstständigkeit sagen ...?
Video-Beitrag: 85% der Innerschwander für Beibehaltung der Eigenständigkeit
Aber dies war zu akzeptieren – und hielt Pro-Mondseeland nicht davon ab, weiter zu dem Thema zu informieren. Manche Entwicklungen müssen eben „bottom up“, wie es so schön heißt – also von unten nach oben – entstehen. Aus der Bevölkerung raus und rein, oder eben rauf in die Politik. Seitens des Vereines folgten also weitere Informationen via Postsendungen, Öffentlichkeitsarbeit, Website, Interviews und viele Gespräche mit Bürgern und Bürgerinnen des Mondseelandes.
Hier einige der Interviews mit Obmann Georg Ramsauer – und mit Menschen der Region.
Zu Beginn des Jahres 2016 kam es dann zu einer Initiativprüfung des Landesrechnungshofes der Verwaltungsgemeinschaft – damals noch unter Direktor Dr. Friedrich Pammer. Schon damals zeigte der Bericht viele Vorteile einer Fusion auf, und die Empfehlung war klar – eine langsam, aber stetige „hin Entwicklung“ dahingehend.
Und weil auch damals schon die Idee nicht nur auf Zustimmung in den Gemeindestuben des Mondseelandes traf, lud PRO Mondseeland im Juni 2016 alle (damaligen) Bürgermeister, aber auch Fraktionsobleute und Gemeinderäte und Gemeinderätinnen, aller Gemeinden zu einem Gesprächsnachmittag mit der Bürgermeisterin Elisabeth Höfler (der fusionierten Gemeinden Aigen-Schlägl) und der Fusions-Expertin Dr. Gerlinde Stöbich ein. Ziel dieses Nachmittages war es einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
Eine (recht rudimentäre) Videoaufnahme (in vier Sequenzen, wobei das Ende des 3. Und der gesamte 4. Clip Kommentare und Fragen der Teilnehmer beinhaltet) des Nachmittags findet ihr hier. https://www.youtube.com/@PROMondseeland
2019 startete dann, wie bereits berichtet, die Marktgemeinde Mondsee in Zusammenarbeit mit Frau Dr. Stöbich den ergebnisoffenen Prozess – zur Erhebung aller Vor- und Nachteile einer Fusion / Verwaltungsgemeinschaft oder eines Aufrechterhaltens des Status quo der eigenständigen Gemeinden. Wie ebenfalls berichtet, wurde diese Studie von Frau Dr. Stöbich vorzeitig beendet – da aufgrund der mangelnden Kooperation durch die Landgemeinden die benötigten Daten fehlten.
Für den einen oder anderen politischen Akteur in den Landgemeinden mag sich das vielleicht wie ein Sieg angefühlt haben, aber war dieser Sieg der Zukunft der Region, dem Leben der Menschen, der Finanzkraft der öffentlichen Haushalte wirklich dienlich? Wo stünden wir heute, hätte damals der erforderliche Datenaustausch stattgefunden? Hätte – hätte – Fahrradkette, so sagt ein Kinderreim.
Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die Situation der einzelnen Gemeinden sich in diesen letzten Jahren nicht gebessert hat. Die Gemeinde Tiefgraben kämpft intern mit einem „tiefen politischen Graben“, und auch mit den Finanzen sieht es aufgrund der Kostenüberschreitung beim Bau der Krabbelstube nun nicht mehr rosig aus. St. Lorenz ergeht es da nicht recht viel besser, auch Innerschwand und die Marktgemeinde Mondsee e stehen vor großen finanziellen und infrastrukturellen Herausforderungen.
Die Region „erfreut“ sich eines ungebremsten Zuzuges und der Mensch wird immer älter, dies bedeutet wiederrum: Erhöhter Bedarf an Wohnraum-, Versorgung, betreutem Wohnen, und Altersheimplätzen – und natürlich das damit verbundene, notwendige Personal. Gewährleistung der ärztlichen Grundversorgung. Erhöhter Bedarf an Krabbelstuben-, Kindergarten-, Jugendhort- und Schulplätzen. Sicherung der Wasserversorgung, Kanaldienste, Winterdienste und Erhalt des Verkehrsnetzes. Und, und, und ...
Wie sollen all diese Herausforderungen in der Zukunft gestemmt werden, wenn jede Gemeinde nur die eigene Grenze als seine Zuständigkeit erachtet, und das große Ganze nicht in derselbige Verantwortung sieht? Wie soll so gewährleistet werden, dass unser aller Lebensraum, die Natur, Grund und Boden um uns gewahrt und beschützt wird?
Fragen, die sich der Verein nach mehr als 10 Jahren bei der jüngsten Vorstandssitzung im April 2025 noch immer stellt. 2014, zur Vereinsgründung hat man intern noch gesagt, man wäre wohl der Zeit voraus, und 2025, das damals noch in weiter Ferne schien, werde es dann schon ganz anders sein. Und nun 2025 stellt man trocken fest. Veränderung wird es geben müssen, es ist nur die Frage, wie? "Change by Design or by Desaster?"
In diesem Sinne hofft und arbeitet der Verein weiter für eine Zukunft, die in guter kooperativer Zusammenarbeit zum Wohle aller und mit allen gestaltet werden wird.
Bericht: Verein PRO-Mondseeland