Warum wir nicht tun, was wir wissen

retzl logoIm Bemühen, die Coronakrise in den Griff zu bekommen, ist primär von einer einzigen Möglichkeit Gebrauch gemacht worden, nämlich: warten und schauen, was kommt.

Dass die Bundesregierung österreichweit gültige Regeln und Maßnahmen verordnet, ist - zumindest in der Anfangszeit - ok gewesen. Dass in den Gemeinden die ganzen Verordnungen unreflektiert umgesetzt werden, also nur von einer Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, ist mir dann weniger lustig.

Wenn immer nur von einer Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, verkümmern 100 andere ...
Warum das so ist, will ich am Beispiel des Feuerwehrwesens erklären.

In Österreich haben wir ein vorbildlich funktionierendes Feuerwehrwesen. Die einzelnen, örtlichen, Feuerwehren wissen zwar auch im Vorhinein nicht wann etwas passiert, sind aber aufs Beste für die Einsätze vorbereitet. Aus meiner Sicht sind dafür vier Tatsachen verantwortlich.

Die Feuerwehren haben eine Strategie für das Verhalten im Notfall.

Die aktiven Mitglieder der Feuerwehren sind hoch qualifiziert. Bei der Innerschwandner Feuerwehr z. B. investiert, im Durchschnitt, jeder Feuerwehrmann – zusätzlich zur laufenden Übungstätigkeit, 4 - 5 Wochen seiner Lebenszeit für Kurse in der Feuerwehrschule. Notfallstrategie, Fachkompetenz durch Qualifizierung und Praxiserfahrung, bilden die Basis dafür, dass beim Einsatz jeder weiß was zu tun ist. Gegenseitige Wertschätzung, Respekt und Vertrauen sind Voraussetzung für ein gemeinsames und verantwortungsbewusstes arbeiten.

Die Coronakrise ist eine Chance, uns verantwortungsvoll die Frage zu stellen: was lernen wir daraus?
Eine Antwort darauf ist, dass wir in den Gemeinden/in der Region, eine Strategie für unvorhergesehene Krisen etablieren. So eine Notfallstrategie ist eine Art „Betriebsanleitung“ für das Krisenmanagement.
Hier ist niedergeschrieben, wer im Krisenfall für was verantwortlich ist, wie die Versorgung der Bevölkerung mit den Dingen des täglichen Lebens gesichert wird, wie Menschen die aufgrund ihres Alters, ihrer Beeinträchtigung, ihrer Lebenssituation Hilfe brauchen, gut unterstützt werden können, wie kann gute Kommunikation gelingen, usw. Ein breites Betätigungsfeld, für eine aktive Bürgergesellschaft, wo sich die franzmuhreinzelnen Bürger*innen mit ihren Begabungen einbringen können.

„WIR schauen aufeinander, WIR gehen gemeinsam“ Denn, wenn sich Bürger*innen ein paar Jahre für die Gemeinschaft (ehrenamtlich) engagieren, dann hilft es der Gemeinde und den verantwortlichen Personen auch persönlich. Es zeigt sich immer wieder dass die Leute dabei auch in ihrer Persönlichkeit sehr stark wachsen. Warum lassen wir solche Win-Win-Situationen brach liegen?

Aufstehn und ein Beispiel geben! Und mit Mut aus der Krise
Gesucht sind mutige Frauen und Männer, die einen gewissen Teil ihrer Lebenszeit (1/2 Jahr bis 2 Jahre), in Projektarbeit investieren wollen.

Konkret geht es um das Thema: Krisenvorsorge durch regionale Ernährungssouveränität. Die Projektgruppe ist als demokratische Parallelstruktur zur Kommunalpolitik gedacht. Schließlich steht man auf 2 Beinen stabiler, als auf einem.

Interessiert? Dann melde Dich bitte in den nächsten Tagen bei Franz Muhr 0664/7670135

Veröffentlicht am 22.01.2021