Wie stehst du zur derzeitigen Situation?

Wie stehen Sie zum erneuten Corona-Lockdown und welche Auswirkungen hat dieser beruflich und privat für Sie? ML24 bringt jede Woche Meinungen aus dem Mondseeland.

Marina Hofinger, Assistentin Bauzone, Mondsee:Hofinger

Ich arbeite derzeit im Homeoffice, und das funktioniert gut. Meine Kinder sind auf Homeschooling, sie gehen normalerweise in die Hauptschule. Einerseits ist das ein Gewinn, weil man mit den Kindern mehr Zeit verbringt. Andererseits ist es auch anstrengend, weil man die Kinder natürlich beim Homeschooling unterstützen muss. Außerdem muss man sie ständig beschäftigen. Was die Maßnahmen betrifft, so ist das schwierig zu beurteilen. Ich glaube aber, dass der Weg richtig ist. Was einen weiteren Lockdown betrifft, so hoffe ich zumindest, dass die Schulen nach dem 7.12. wieder öffnen.

BergerFrank Berger, Bäckerei Berger und Café Frank, Mondsee:

Ich nehme an, dass zumindest die Volksschulkinder wieder in die Schule gehen können, und ich denke, dass auch der Handel mit großen Einschränkungen wieder aufsperren darf. Die Maßnahmen halte ich grundsätzlich für notwendig, damit die Infektionszahl nicht wieder wächst. Aber das alles ist auch für uns herausfordernd genug. Ich bin froh, dass wir noch verkaufen können und bin dankbar dafür, für die Mondseer Familien da sein und ihnen unser bestes Brot und Gebäck anbieten zu dürfen.

Sylvia Nussbaumer, Standesbeamtin, Zell am Moos:Sylvia

Ich bin Standesbeamtin und möchte zuerst meine private Meinung sagen: Ich sehe die Corona-Maßnahmen kritisch, weil es nicht stimmig ist, wenn man Infektionszahlen und Todesfälle vergleicht. Zu meiner Arbeit möchte ich sagen, dass wir darunter leiden, dass verschiedene Verordnungen immer so knapp zu uns gekommen sind, sodass man kaum reagieren konnte. Das ist insbesondere bei geplanten Trauungen sehr unangenehm. Was mich persönlich betrifft, so halte ich mich selbstverständlich an alle Maßnahmen und hoffe, dass wir diese Pandemie bald überstanden haben.

Radauer 2Matthias Radauer, Geschäftsführer, Hotel Dorferwirt, Tiefgraben:

Ehrlich gesagt halte ich die Schließung der Gastronomie und der Hotellerie nicht für gerechtfertigt, weil wir hier die wenigsten Ansteckungen haben. Und im Hotelbereich müsste man eigentlich zusätzlich differenzieren. Wir zum Beispiel haben Appartements. Da checkt der Gast ein, und dann braucht er nichts mehr von uns. Außerdem: Durch die Schließung der Gastronomie beseitigt man nicht unvernünftige Feiern, man verlagert sie sie nur in den privaten Bereich. Und persönlich: Ich habe Mitarbeiter, die ich nicht beschäftigen kann, aber laufende Kosten, und das Weihnachtsgeschäft ist praktisch weg.

Interviews und Fotos: Norbert Blaichinger

Veröffentlicht am 02.12.2020