












Wiederbelebung der Hochalm abgedreht
Als „ehemalige Hochalm“ wird sie auf den dottergelben Schildern bezeichnet. Wer bei uns wandern geht, kennt auch die „Hochalm“ Alm oder die „fredische Alm“, wie sie gerne bezeichnet wurde. Diese Alm, vom Fürsten Wrede vor ziemlich genau 200 Jahren gegründet, sollte wieder belebt werden, denn in den 70er-Jahren wurde sie aufgelassen und die Gebäude abgerissen. Andreas Pillichshammer, ein passionierter Almerer, setzte sich vor rund fünfzehn Jahren dieses Ziel, es sollte sein Lebensprojekt werden.
Dass es ihm nicht ums Geld sondern um die Sache ging, war eindeutig, er investierte viel Zeit und privates Geld und legte die Trägergenossenschaft als gemeinnützig an. Die Idee überzeugte, Schritt um Schritt kam die Sache ihrem Ziel entgegen. Für das OK der Bundesforste, die das Stück Land inzwischen gekauft hatten, brauchte es vier Jahre Überzeugungsarbeit. Dann kamen zwei Jahre Recherche für ein einzigartigen Buch, das die gesamte Geschichte der wredischen Alm behandelt, ein Gutachten und noch ein Gutachten, ein Wirtschaftsplan, eine Webseite, Förderansuchen, Baupläne, Lagepläne und die Gründung der Genossenschaft „Mondseeer Hochalm“.
(ML24 hat mehrfach berichtet - siehe Archiv.)
Der Aufwand lohnte sich, 125 MitbürgerInnen traten der Genossenschaft bei und legten ihr Geld zusammen. Mehr noch: Vor vier Jahren gab es ein steinaltes Holzhaus in der Steiermark zu verschenken gegen Selbstabholung. Die Pioniere des Projektes rückten aus, zerlegten es und brachten die Teile fein nummeriert nach Oberösterreich. „Der Tisch war bereitet, die Hausübungen, die uns die Bundesforste auferlegt hatten, waren gemacht. Wir waren bereit, den Pachtvertrag zu unterschreiben.“, so Pillichshammer, der die Rundbriefe an die Freunde der Alm gerne mit „Euer Anschieber“ unterschrieb.
Das böse Erwachen kam diesen Sommer, als die Bundesforste ihre Zusage wieder zurückzogen. „Handschlagqualität hin oder her, sie wollten nicht mehr, und wir können sie nicht zwingen.“ Der Sinneswandel bei den Bundesforsten war nicht ganz zufällig, „da haben sicher die Jäger kräftig opponiert“, so Pillichshammer. Seine Enttäuschung ist ihm ins Gesicht geschrieben.
Nach Wochen des Grübelns, ob die vierzehn Jahre Vorbereitung wirklich umsonst gewesen sein sollen, fasst er zusammen, was bleibt:
- Das Buch, auf das er stolz ist, er hätte es ohne das Vorhaben der Wiederbelebung nicht geschrieben.
- Die Genossenschaft. Eine Gruppe von beherzten Leuten in und um Mondsee, die für das Almleben brennen,
- und das zerlegte steirische Holzhaus, das in Vöcklamarkt liegt, und wartet wach geküsst zu werden.
Was tun damit? Gibt es irgendwo eine Alm, die eine Hütte braucht?
Am Dreikönigstag wird die Genossenschaft die Hauptversammlung abhalten und als Gruppe einen neuen Weg suchen.Diesen Winter wird Pillichshammer jedenfalls eine ruhigere Zeit haben als üblich und öfter in seinem Buch blättern. Wir von ML24 empfehlen das Hochalm-Buch als Weihnachtsgeschenk und als Zeichen der Verbundenheit mit dieser schönen Idee.
Das Buch ist auch im regulären Handel in der Trafik Schwaighofer in Mondsee erhältlich!
Quelle: Andreas Pillichshammer