Etwas für die Jugend tun!

Ein ML24-Rundruf bei Bürgermeistern zeigt: Überall positive Reaktionen.

„Jetzt muss etwas passieren“, sagt Mondsees Bürgermeister Josef Wendtner 02Josef Wendtner nach der kürzlich präsentierten Sozialraumstudie. Es solle möglichst sofort zu Konkretisierungen kommen, wobei Wendtner die Regmo als „Drehscheibe“ sieht. Diese Konkretisierungen sollten u.a. mit Eltern, JUZ-Vorstand, Jugendlichen, Polizei unter Einbeziehung externer Experten stattfinden. „Das Thema soll möglichst weit weg von der Politik bearbeitet werden. Die Politik kommt erst wieder ins Spiel, wenn es um die Finanzierung geht“, sagt Wendtner. Und er wünscht sich, dass noch heuer erste Maßnahmen gesetzt werden.

Wendtner weiß auch, dass ein Jugendzentrum allein nicht alle Probleme löst. „Die Jungen wünschen sich einen Ort zum Chillen und Abhängen“, sagt der Mondseer Bürgermeister. Und diesen Wunsch könne man kurzfristig mit mehr Bänken an bestimmten Orten erfüllen. Schwieriger wäre das allerdings mit Überdachungen.

„Ein wichtiger Schritt.“
Bgm HammerlDer St. Lorenzer Bürgermeister Andreas Hammerl meint, die Studie sei „ein wichtiger Schritt“ gewesen. Die Gemeinde werde sich finanziell an allem beteiligen, „was langfristig Sinn macht“. Wenn man ein Jugendprojekt über Leader finanzieren könnte, wäre das gut. Aber St. Lorenz würde sich auch an Kosten für Sozialarbeiter oder Streetworker beteiligen.

Auch Bürgermeister Hans Dittlbacher Hans D(Tiefgraben) sieht die Studie „sehr positiv“. Vorrangig sei es, einen Platz für „Chillen und Abhängen“ der Jugendlichen zur Verfügung zu stellen, dann könne man auch über ein neues JUZ nachdenken. „Es macht keinen Sinn, bei der Jugend den Sparstift anzusetzen“, sagt Dittlbacher, aber „die Maßnahmen müssen einen Sinn ergeben.“ Solche Maßnahmen würde man „auf jeden Fall“ unterstützen.

Zell am Moos: „Alle Türen offen.“Wiesinger 3
Etwas differenzierter sieht der Zell am Mooser Bürgermeister Mag. Hans Wiesinger (derzeit auf Kur in Großgmain) die Sache: „Wir können uns da finanziell sicher nicht abkoppeln“, aber es ist so, dass der Schwerpunkt im Zentralraum Mondsee liegt.“ Er lasse sich deshalb derzeit alle Türen offen, rechne aber damit, dass im Falle einer finanziellen Beteiligung von Zell am Moos auch in seiner Gemeinde jugendorientierte Maßnahmen gesetzt würden.

Was die Jugendlichen betrifft, so sich haben diese Orte gewünscht, die weg von Eltern mit Kleinkindern und außerhalb ständiger Polizeikontrolle liegen. Sozialarbeiter oder Streetworker statt uniformierter Polizei, das hielten auch die Bürgermeister für denkbar. Ob das angesichts des durchaus präsenten Kriminalitätsthemas realistisch ist, darf allerdings bezweifelt werden.

Norbert Blaichinger

Veröffentlicht am 16.04.2021