Familienunternehmen Hemetsberger mit neuem Kapitän am Steuer
Schifffahrt Hemetsberger ist ein echter Fixpunkt in der Mondseeland-Region: Ausflugsfahrten, Bootsvermietung, Frühstückspension – und mittendrin eine Familie, die seit Jahrzehnten mit dem See lebt.
Die Saison 2025 ist die erste unter der Leitung von Neu-Chef Daniel Hemetsberger, dem Sohn von Bettina und Peter Hemetsberger, "Ja, seit heuer bin ich offiziell bei meinem Sohn angestellt", lacht Bettina beim ML24-Interview, "aber ich kann mich wirklich nicht beschweren, mein neuer Chef ist toll und als Mama könnt ich nicht glücklicher sein", sagt sie mit stolzem Blick zu ihrem Sohn. Dieser steht nun mit seinen jungen 31 Jahren an der Spitze des traditionsreichen Familienbetriebs.„Ich habe mir das gründlich überlegt“, sagt Daniel und fügt hinzu, dass er schon von klein auf im elterlichen Betrieb mit angepackt und mitgearbeitet hat. "Aber im Winter 2013, als wir das große Schiff für eine größere Personenanzahl verlängert haben, kam für mich der entscheidende Moment: mach ich’s oder mach ich’s nicht?"
Er hat's gemacht und das Familienunternehmen in 4. Generation übernommen!
Ein Weg mit vielen Stationen
Obwohl Daniel seit jeher mit dem Wasser und der Arbeit am See verbunden war, lernte er zunächst Maschinenbau an der HTL, arbeitete während der Ferien u.a. in einem Fischereifachhandel, war als Servicetechniker unterwegs und studierte später berufsbegleitend Wirtschaft. „Ich hab bewusst einiges ausprobiert und Erfahrungen gesammelt. Aber irgendwie hat’s mich immer wieder an den Mondsee zurückgezogen. Ich will einfach draußen sein und arbeiten. Am Wasser, bei jedem Wetter", erzählt er voller Begeisterung. So hat er 14 Tage nach seiner Matura auch gleich das Kapitänspatent gemacht und ist seitdem regelmäßig selbst mit dem Schiff unterwegs.
Der Sprung ins kalte Wasser
Mit Daniel's Übernahme des elterlichen Betriebes hat sich vor allem eines verändert: die Verantwortung. „Am Papier war’s schnell erledigt, aber in der Realität ist’s ein großer Schritt. Vor allem wenn der Juli wie heuer komplett ins Wasser fällt, merkt man das sofort. Die Fixkosten laufen trotzdem weiter – und diesmal zahl ich sie selbst"
Trotz des schwierigen Wetters: Das große Ganze stimmt. Die Gäste kommen – vor allem in der Vor- und Nachsaison viele aus Bayern oder anderen Teilen Deutschlands. Selbst die Coronajahre haben neue Gästegruppen nach Mondsee gebracht – etwa aus Kärnten oder der Steiermark. Und die buchen bereits jetzt für die nächste Saison. „Unsere Region bietet halt richtig viel – und der See ist einfach wunderschön."
Vor allem wenn man ihn mit einem der verschiedenen Angebote der Familie Hemetsberger genießt: Sei es auf dem Ausflugsschiff "Herzog Odilo", mit einem der 35 Elektro- oder 6 Tretbooten oder auf dem Luxus-Elektroboot "San Remo", welches halb- oder ganztageweise gemietet werden kann. Oder man genießt in der Seepension in einem der acht Gästezimmer direkt über dem Mondsee seinen Sommerurlaub.
Blick in die Zukunft
Und was, wenn der Tourismus irgendwann mal weniger wird? „Man weiß wirtschaftlich nie, was kommt“, sagt Mama Bettina und Daniel ergänzt. „Aber ich mach mir keine Sorgen. Unsere Nachfrage ist stabil und das Wichtigste - der See – bleibt und unsere Arbeit somit auch.“ Dass der Betrieb nicht nur funktioniert, sondern den Menschen etwas gibt, merkt man bei der Verabschiedung wie Bettina berichtet: „Viele Gäste der Seepension umarmen uns, wenn sie gehen und freuen sich schon auf den nächsten Besuch“
Mit 95 Jahren blickt der Bootsverleih Hemetsberger auf ereignisreiche Jahrzehnte zurück. "Ich weiß, dass ich mit der Übernahme in große Fußstapfen trete", so der Sohn zweier Kapitäne. Denn nicht nur Papa Peter ist ein Profi auf See (selbst wenn er mittlerweile lieber mit dem Wing Foil auf dem See dahin fetzt) - auch Bettina steuert noch ab und zu die Schiffe das Ausflugsschiff der Hemetsbergers - sie war sogar die 1. Kapitänin überhaupt auf dem Mondsee (und bezirksweit).
Generationswechsel mit Herz
Aber die Unterstützung seiner Eltern bleibt ihm und das Vertrauen sowieso: "Jede Generation bringt ihre eigenen und neuen Ideen mit sich. Daniel wird das auf seine Art super machen und unseren Betrieb mit Sicherheit erfolgreich weiterführen", so Mama Bettina gegen Ende und Daniel ergänzt lachend: "Ja, ich bin noch jung - da gehen sich sicherlich noch einige gute Jahrzehnte mit unserem Familienunternehmen aus.“
Fotos: Didi Kopf - KOPFSACHE Designstudio
Beitrag: ML24, SaHa