Kampf um Museumsöffnung

Der Heimatbund kämpft um die Öffnung seiner Museen nach dem Lockdown.

Auch für die Mondseer Heimatmuseen bringt der wiederholte Lockdown ein großes Fragezeichen mit sich. „Wir müssen schauen, ob wir heuer überhaupt aufsperren können“, beschreibt Heimatbundobmann DI Johannes Pfeffer die dramatische Situation des Vereins. Die Gemeinden hätten bisher Unterstützung geleistet, so Pfeffer, und man habe die Museen zumindest am Wochenende offenhalten können. Man werde, so Obmann Pfeffer in Richtung Mondseeland-Gemeinden eine entsprechende Finanzspritze brauchen, um auch 2021 halbwegs durchzukommen.

Neues im Pfahlbaumuseum
„Wir haben einige Umgestaltungen im Pfahlbaubereich vorgenommen“, sagt Pfeffer und verweist zusätzlich auf eine Ausstellung von Mondsee-Keramik, die heuer eröffnet werden soll. Pfeffer: „Wir wollen damit erreichen, dass die Attraktivität für die Besucher gewahrt bleibt.“ Die Ebbe in der Finanzkasse ist auch dadurch zu begründen, weil der Verein Bauernmuseum, der bislang durch Einnahmen aus Vermietungen dem Heimatbund so machen Euro zuschießen konnte, heuer aber selbst durch den Lockdown in Bedrängnis ist.

Schiffsrenovierung verzögert sich
Betroffen von den extrem knappen Finanzen ist auch die geplante Renovierung der drei Schiffe des Verkehrs- und Ischlerbahnmuseums. Bislang steht nur die „Wartenfels“ auf dem Museumspark. Die „Wartenfels“ war ab 1935 als Patrouillenboot auf Donau und Main eingesetzt, danach baute es der Schifffahrtsunternehmner Dr.Baum zu einem Passagierschiff für bis zu 40 Personen um. Als solches war die „Wartenfels“ bis 1980 im Einsatz, ehe das Schiff 1988 vom Segelklub Schwarzindien erworben wurde.

Die „Stephanie“ war jenes Schiff, mit dem Kaiser Franz Joseph 1883 von Mondsee nach Plomberg übersetzte und dann mit der Salzkammergut-Lokalbahn weiter nach Bad Ischl fuhr. 1897/98 wurde die „Stephanie umgebaut und in „Habsburg“ umbenannt.

Die „MS Helene“ war von 1887 bis 1995 im Einsatz und wird aus Privatbesitz dem Heimatbund zur Verfügung gestellt. „Es ist geplant, dass wir die Helene heuer zum Museum bringen, gesichert aufstellen und zu erhalten. „Von einer gründlichen Renovierung kann angesichts der aktuellen Finanzen natürlich derzeit keine Rede sein“, sagt Pfeffer.

Norbert Blaichinger

Veröffentlicht am 11.01.2021