MONDSEEER HOCHALM - Wiederbelebung gescheitert?

Sind vierzehn Jahre Vorbereitungsarbeit tatsächlich den Bach runter? Aber beginnen wir von vorne. Quasi – bei der 1. Seite, den Danksagungen ... Also, bei der 1. Seite, des Buches - von dem wir hier reden. 

HochalmBuch


Es liest sich wie ein schlechter Scherz: „Danke den Bundesforsten, die ihr JA-Wort gegeben haben zur Revitalisierung, ohne sie wäre die Idee und die Motivation zu diesem Buch nicht entstanden.“ Genauso steht es im Vorwort zu einem Buch, das die gesamte zweihundertjährige Geschichte der Mondseeer Hochalm nacherzählt.

Tatsächlich haben sich nach dem Ende des Almbetriebes 1964 schon öfter als einmal Leute um die Weiterführung der Alm beworben und sind gescheitert. Als die Bundesforste 2010 doch dann einmal ihr JA zum Startschuss für die Wiederbelebung gaben, dachten sich die Initiatoren, sie würden ihr Wort schon halten. Tatsächlich haben sie es gebrochen, und 2024 war klar, es war alles umsonst. Alles? Nicht alles. Um diesem schönen Ort respektvoll zu begegnen, begann Andreas Pillichshammer die Geschichte dieser Alm zu recherchieren, ähnlich wie wenn man ein altes Haus kauft und sich nach den Vorbesitzern erkundigt. Daraus wurde ein Buch, welches Teil der umfangreichen Vorbereitung auf die Wiederbelebung war. Sie ist gescheitert, aber von den Büchern gibt es noch welche.

Und von diesem Buch wollen wir die nächsten 4 Wochen, und zwar immer pünktlich, am Freitag erzählen. Weil sich das Wochenende gut für Geschichten, und die vorweihnachtliche Zeit, so schön zum Erzählen eignet.

Der Autor, Andreas Pillishammer schildert darin zuerst seinen ersten persönlichen Kontakt mit dem Almleben in der Schweiz, bevor er den Scheinwerfer auf Mondsee richtet.

Hier ein erster Auszug aus dem Buch, die Passage auf Seite 9:

Erst als über Dreißigjähriger tat ich den ersten beruflichen Schritt auf eine Alm. Ich hatte meine Büroarbeit in Wien gekündigt und suchte nach Abenteuer und einer Frau. Sie musste tüchtig sein. In meinem Paarungsmuster hat Tüchtigkeit eine erotische Note. Sennerinnen sind besonders tüchtig, das wusste ich, denn die Grünbacher Maria, die ich kannte, war so eine. Sie gefiel mir und: Sie war auf einer Alm. Selbst auf eine Alm zu gehen hieß also, mich selbst in Tüchtigkeit zu beweisen um einer ebensolchen Frau würdig zu werden. So bewarb ich mich um eine Stelle in der Schweiz. Mit diesem Land hatte ich noch nie etwas zu tun, was die Sache noch abenteuerlicher machte, als in Österreich zu bleiben. Und weil ich etwas beweisen wollte, musste ich eine Hütte allein betreiben. Helden bestehen ihre Abenteuer immer alleine.

DER ERSTE ALMSOMMER IN DER SCHWEIZ
Ich dachte, ich sei auf dem Land aufgewachsen, und wüsste, was Arbeit ist. So fuhr ich denn im Frühsommer 2003 mit meinem Fahrrad - allerdings im Zug - in die Innerschweiz. So war ich guter Dinge,als ich im Haslital oberhalb des Brienzersees ankam. Ein Dutzend Kühe und zwei Ziegen erwarteten mich ...

Mehr dazu, folgt am Freitag, den 28. 11. 2026. 

Ein schönes Online-Tagebuch zu diesem Projekt gibt es auch.

Veröffentlicht am 21.11.2025