Wenn die Lego-Basilika auf die Echte trifft!

„Wer baut mir denn mal die Basilika?“ Dieser Frage hat Mondsee ein Miniaturmodell seiner Kirche zu verdanken. Marion Hötzel, seit elf Jahren Organisatorin der Legoausstellung beim Mondseer Advent, wurde mit Wolfgang Schubert fündig. Der Legobauer aus Frankfurt hat sich um die Basilika angenommen und in rund 200 Stunden und aus 15.000 Steinen ein kleines Meisterwerk geschaffen. Bei der Legoausstellung – sie heißt nun „Welt der Steine – MondSeeLand“ und findet am 8. und 9. Dezember in den Säulenhallen im Schloss Mondsee statt – ist die Lego-Basilika neben der Miniaturausgabe der Mondseer Marktgemeinde und anderen Bauwerken zu bewundern.

Ein Raunen geht durch die Runde, als Wolfgang Schubert seine Basilika präsentiert. Mondsees Tourismuschef Thomas Ebner und Pfarrer Ernst Wageneder sind begeistert. Jedes Detail stimmt, „sogar die Heiligen sind da“, sagt der Pfarrer, der die Basilika besonders genau begutachtet. Auch vorbeikommenden Touristen sticht die Miniaturausgabe noch vor dem Original ins Auge, als der Fotograf sie vor dem mächtigen Gotteshaus für ein Bild platziert.

Grundrisse und Charakteristika wurden bis ins Detail studiert

Vor fünf Jahren begann Wolfgang Schubert aus Frankfurt mit dem Bau der Lego-Basilika. Bevor er einen Stein auf den anderen setzte, waren viele andere Schritte nötig. „Ich habe mir die Pläne der Basilika besorgt, ihre Grundrisse studiert und das Charakteristische vor Ort genau unter die Lupe genommen“, sagt Schubert. „Erst dann“, so der Deutsche, „stellt sich die entscheidende Frage: Kann ich es realisieren – und wenn ja, wie.“ Das Maß abzugreifen und es tatsächlich umzusetzen, sei sehr herausfordernd. Es müssen die Proportionen und die Optik stimmen. Bei manchen Details, wie etwa den Fenstermaßen der Basilika, sei man oft eingeschränkt. „Wenn klar ist, dass ich es umsetzen kann, beginnt die Suche nach den passenden Legosteinen.“ Das bedeutet viele Arbeitsstunden und jede Menge Geduld, noch bevor es ans Bauen geht.

Dachneige als Herausforderung

Besonders das Dach der Mondseer Kirche stellte Schubert auf die Probe. „Sein Querschnitt ist ein Phänomen: Richtung Norden hat es eine Neigung von 33 Grad und ist flacher als das Dach auf der anderen Seite mit 45 Grad.“ Seine Basilika wiegt 10 Kilogramm und ihr Maßstab beträgt 1:43 – „größer war es nicht möglich, das wäre privat nicht finanzierbar gewesen“, sagt Schubert. Alle Steine sind gesteckt, kein einziger ist geklebt. Das ist bei allen Modellen der Fall, die die Legobauer beim Mondseer Advent präsentieren.

Die Passion in der Pension

Wolfgang Schubert ist bereits im Ruhestand und hat mit Lego eine große Leidenschaft gefunden. Dass das Hobby viel Zeit beansprucht, macht ihm nichts – und seiner Frau gefällt‘s. „Sie hat sogar den Anstoß für diese Freizeitbeschäftigung gegeben“, sagt Schubert. In seiner Wohnung lagert er die vielen Lego-Bauteile und -Modelle in Kisten. Bis zu sechs Mal im Jahr packt er sie in sein Auto und fährt zu Ausstellungen in Deutschland und Österreich. Neben der Basilika Mondsee baute er bereits unter anderem das Gebäude des Mondseer Gemeindeamtes, das Brandenburger Tor, die Paulskirche in Frankfurt und den Prinzipalmarkt Münster mit dem historischen Rathaus und dem Stadtweinhaus. Auch Auto-Legos haben es ihm angetan; viele Kisten hat er davon.

Schuberts Werke und noch viele weitere Legobauten, Lego- und Playmobil-Wunderwelten sind bei der „Welt der Steine – MondSeeLand“ zu besichtigen. 8. und 9. Dezember, 10 bis 18 Uhr, Säulenhallen Schloss Mondsee. www.mondsee.at/advent

Auf dem Foto zu sehen (v.l.): Marion Hötzel (Organisatorin der Lego-Ausstellung), Mondsees Tourismuschef Thomas Ebner, Pfarrer Ernst Wageneder und Wolfgang Schubert.

Veröffentlicht am 06.12.2018