Filztechnik aus Zell am Moos

Filzen ist eine besondere Handwerkskunst und besticht durch Nachhaltigkeit. Von der Wolle des Schafes zum fertigen Produkt und letztlich, nach langer Nutzung, als biologischer Dünger im Garten. Constanze Habringer-Krög aus Zell am Moos beherrscht diese Technik und schafft damit eindrucksvolle Kleidung aber auch Wohndesign für Individualisten.

Sie arbeitet mit Wolle, Seife und Wasser, der Rest – und das ist ein enormer Aufwand – ist Handarbeit.Bei der Arbeit hoch

Begonnen hat alles, als Constanze die Filzpantoffel einer Kindergartenpädagogin ins Auge stachen. Da wollte sie das Filzen selbst ausprobieren und erlernte diese Technik zunächst als Autodidaktin. Später perfektionierte sie ihr Wissen bei namhaften Filzkünstlerinnen in Deutschland, Schweiz, Finnland, Österreich und Ungarn. Begonnen hat sie mit Wolle von Bergschafen aus Tirol, heute bezieht sie Schafwolle aus verschiedensten Ländern über einen Wollhändler in Deutschland. Oft kauft sie auch weiße Wolle und färbt sie selbst mit Naturfarben. Für ihre Kleidungsstücke kombiniert sie auch Wolle mit Bio-Seide.

Ein Lokalaugenschein
Lokalaugenschein in ihrer Werkstatt in der Dorfstraße 42. Hier hat sie Muster aus ihrer vielfältigen Kollektion ausgestellt. Diese reichen von Kleidern über Jacken und Schals, Hüte bis hin zu Pölstern, Decken, Taschen und Wandteppichen. Alles aus einem Stück gefertigt, ohne Nähte, nur da und dort ein Knopf oder Reißverschluss. Und jedes Stück ist individuell, weil auch jede Wolle unterschiedlich ist.

Wer Constanze in ihrem Atelier besucht, kann sich an den vorhandenen Mustern orientieren. Dann wird Maß genommen, und es kann nach den Wünschen der Kunden gefertigt werden. Preislich liegt sie nicht höher als man auch für andere Maßanfertigungen rechnen müsste.

Und noch einen Vorteil haben ihre Filzprodukte: „Der Filz erinnert die Form“, sagt Constanze. Will heißen, dass man das Produkt nach etwaiger Zerknitterung - anders als andere Stoffe - leicht wieder in Form bringen kann.

Die gelernte Montessoripädagogin arbeitet mit Volksschulen an Projekten und hält auch viele Kurse im In- und Ausland und verbindet dabei „Handwerk mit Pädagogik“ wie die gebürtige Innsbruckerin und vierfache Mutter sagt.

Norbert Blaichinger

Veröffentlicht am 16.06.2021