US-Schitalente lieben Mondsee, Apfelstrudel und Wiener Schnitzel

Die Landschaft sei „very cool“, kulinarisch bevorzugen sie „lovely Vienna Schnitzel“ und Apfelstrudel. „Great“, lassen sie ML24 wissen. Gekocht wird abends gemeinsam. „das ist ein wichtiger Beitrag zum Teambuilding“, sagt Günther Birgmann, ein gebürtiger Mondseer, der die Buschen unter seinen Fittichen hat.

Es sind sieben junge US-amerikanische Boys, sportlich, sympathisch, höflich, die seit 21. September in Mondsee ihre Zelte aufgeschlagen haben. 18 bis 20 Jahre alt, gehören sie zur Garde der hoffnungsvollsten amerikanischen Nachwuchstalente im alpinen Schisport. Sie alle haben Schiakademien absolviert, Abitur, sind sportlich und charakterlich hoch gebildet und gehören zu den besten der besten Absolventen der jeweiligen US-Schiakademien. Denn nur diese schaffen den nächsten Schritt, die Aufnahme in die Team Clif Racing Academy, wo Günther Birgmann (60) den „Director“ gibt. Ein einem oder zwei Jahren sollten die besten von ihnen bereits im Weltcup zu sehen sein.

Werbung für Mondsee
Bei einem Meet and greet mit dem Mondseer Bürgermeister Josef Wendtner vermittelte der Bürgermeister seinen Gästen Interessantes aus dem Mondseeland. Er zeigte sich erfreut, dass Mondsee auch auf dem Weg über den Schisport in den Vereinigten Staaten vermehrt bekannt würde. Er lud die jungen Gäste auch ein, in ihrer Heimat Werbung für Mondsee zu machen und gemeinsam mit Freunden auch einmal einen Urlaub hier zu verbringen.

Ein Mondseer wird zum Weltenbummler
Günther Birgmann ist Mondseer Urgestein, auch wenn er nur mehr gut einen Monat pro Jahr hier anzutreffen ist. Sportlich war schon immer, nur den Durchbruch ganz an die Spitze schaffte er leider nie. Bekannt ist Birgmann den älteren Mondseern noch als Tennislehrer im Tenniscenter Lehrl. Das war der Beginn. Aber schon im Alter von 27 Jahren zog es ihn ins Ausland, und er wurde – immer den Sport zum Beruf machend – zum Weltenbummler. Seit 20 Jahren lebt er in Nevada, seit 2000 leitet er nun die „Team Clif Racing Academy“, die als Satellitenakademie geführt wird. Birgmann: „Wir sind praktisch überall unterwegs, wie es eben die Bedingungen zulassen.“

Foto 1Eigentlich würde er ja jetzt mit seinen Boys gerade in Neuseeland trainieren, aber das ist wegen Corona derzeit nicht möglich. Deshalb hat er Europa und seine Heimat Mondsee (übrigens bis knapp vor Weihnachten) gewählt. Von hier aus bricht das Team auf, um vier oder fünf Tage zu trainieren (Hintertux, Kitzsteinhorn, Dachstein), um dann wieder zwei oder drei Tage in Mondsee zu relaxen.

Dabei verfolgt die Birgmann-Schiakademie ein ganzheitliches Konzept, denn die Burschen sollen auch etwas Deutsch erlernen, sollen Kultur und Besonderheiten der jeweiligen Region kennenlernen. Dafür hat Birgmann einen Jugendfreund, den ehemaligen Schuldirektor und Oberschulrat Norbert Riedl, engagiert, der mit seiner erfrischenden Art und seinem Charme den Schitalenten viel vom Leben abseits der Pisten vermittelt.

Norbert Blaichinger

Veröffentlicht am 02.11.2020